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Steinekirch

Geschichte

Die Geschichte

Als typisch mittelschwäbisches Dorf liegt Steinekirch an der Zusam im westlichen Teil des Landkreises Augsburg. Im Osten hält der 553 Meter hohe Wolfsberg die kalten Ostwinde ab. Auf diesem befindet sich der Weiler Wolfberg mit der Burgruine, der ebenfalls zum Ortsgebiet gehört.

Die Staatsstraße 2027 führt durch den Ort und teilt ihn in zwei annähernd gleich große Teile. Steinekirch hat ca. 500 Einwohner und ist heute ein Ortsteil des Marktes Zusmarshausen.

Ortskern Steinekirch

Wann diese Gegend besiedelt wurde, ist nicht bekannt. Vielleicht waren es die Alemannen, die, von Norden kommend, hier einwanderten. Um 739 gründeten Benediktinermönche das Kloster Fultenbach 12 Kilometer nördlich, und damit fand wohl das Christentum Eingang ins Zusamtal. Die dortigen Mönche zogen als Glaubensboten aus, um die heidnischen Bewohner des Tales zu bekehren. In dieser Zeit dürfte wahrscheinlich der Name des Ortes entstanden sein. Schon bald bekam die Siedlung eine Kirche aus  Stein, während andernorts noch Holzkirchen üblich waren. Auch dürfte der Ort längere Zeit der kirchliche Mittelpunkt des rechten Zusamtales gewesen sein. Waren doch das heute weit größere Dinkelscherben bis 1507 und der Weiler Au bis 1611 in Steinekirch eingepfarrt. Man wird die Entstehung des Ortes wohl im 8. oder 9. Jahrhundert annehmen dürfen.

Erstmals urkundlich erwähnt ist der Ort Steinekirch in einer Urkunde des Klosters St. Katharina in Augsburg, in welcher im Jahre 1239 (vor mehr als 750 Jahren) ein “Ulrich de Stainekirch” als Zeuge aufgeführt wird.

Das Dorf gehörte nach der Entstehung des Ritterstandes zu den Gütern der Herrschaft Wolfsberg, die auf der gleichnamigen Anhöhe über dem Ort bestand. Die Geschichte des Ortes ist mit der Geschichte der Burg durch mehrere Jahrhunderte hindurch verbunden. Waren die Bewohner des Ortes doch stets Untertanen des jeweiligen Besitzers der Burg, auch nach deren Zerstörung (1462).

Burgruine Steinekirch

Wann die Burg errichtet wurde, ist nicht überliefert. Wahrscheinlich entstand sie bald nach dem Tode des Hl. Ulrich 973, errichtet vom Rittergeschlecht der Fraße. Diese waren als Dienstmannen der Bischöfe von Augsburg zum Dank für ihre treuen Dienste bei der Schlacht auf dem Lechfeld (955) mit Gütern in Steinekirch und Umgebung belehnt worden. Der Bischof war damals nicht nur geistliches Oberhaupt, sondern besaß mit dem Hochstift Augsburg als Reichsfürst ein großes weltliches Herrschaftsgebiet.

Seit dem 12. Jahrhundert sind die Fraße urkundlich erwänt und 1233 werden sie erstmals “von Wolfsperch” genannt. In Siegel und Wappen führen sie einen auf einem Berg heulenden Wolf.

Die Ritter von Wolfsberg standen in hohem Ansehen. Bei wichtigen Kaufverträgen wurden sie oft als Zeugen und Bürgen herbeigezogen. Im Jahre 1292 ist Ritter Heinrich der Fraße von Wolfsberg Bürge des Friedensvertrages zwischen Bischof Wolfhart und Herzog Ludwig von Bayern. Auch erscheinen die Fraße häufig bei Schenkungen an das Kloster Oberschönefeld und an Herlenbach, das heutige Violau. 1333 ist Ulrich Fraß Bürge für den Verkauf der Burg Zusameck an den Bischof von Augsburg.

Um das Jahr 1350 scheint das Geschlecht der Fraße ausgestorben zu sein. Die Urkunden erwähnen sie nicht mehr. Als Besitzer der Burg und Herrschaft folgt das Geschlecht der Schwelcher und 1382 werden in einer Urkunde Ulrich und Wieland Schwelcher als “von Wolfsberg” bezeichnet.

Die Schwelcher waren keine ehrsamen und edlen Ritter, denn durch den Niedergang ihres Berufsstandes verarmten sie, während gleichzeitig die Städte durch den Handel aufblühten und die dort ansässigen Kaufleute wohlhabend und reich wurden. So verlegten sich die Schwelcher darauf, vorbeiziehende Handelskolonnen auf der Strecke Augsburg-Ulm zu überfallen. Sie raubten diese aus und erpreßten für die dabei gemachten Gefangenen noch Lösegeld aus der Stadt.

Mehrmals belagerten Augsburger Streitmächte die Burg, konnten sie aber nicht einnehmen. Die Bewohner im Ort litten jedoch sehr unter jenen Belagerungen. Im Reichskrieg gegen Ludwig den Reichen von Bayern-Landshut hielten es die Schwelcher mit dem Herzog, und die Fehde mit der Reichsstadt Augsburg entbrannte aufs Neue. Im Zuge dessen gelang es einer starken Augsburger Streitmacht unter Führung Wilhelms von Rechberg am 26.Januar 1462, die Burg einzunehmen und fast völlig zu zerstören. Seitdem liegt die einst so starke Burg in Trümmern, und nur der Überrest des Burgfriedes zeugt mit seinem Nagelfluhquadern von ihrer einstiger Größe. Für die Bewohner Steinekirchs brachen kurzzeitig friedlichere Zeiten an, gleichwohl sie noch immer stets treu zu ihrem Burgherrn standen. Am 8. Januar 1508 verkauften die Herzöge Albrecht und Wolfgang von Bayern die zerstörte Burg mit allen zugehörigen Dörfern, Weilern, Höfen, Sölden, Holzmarken, Gerichten, Vogtrechten und allem Zubehör um 6000 Gulden in Gold an Philipp von Stain zu Jettingen. Als Herrschaft Steinekirch, wie sie nun hieß, verkaufte sich die Marquart-von-Stainsche Vormundschaft am 22. Juli 1589 an das Domkapitel zu Augsburg, bei dem sie bis zur Säkularisation im Jahr 1803 verblieb. Die Geschichte hatte sich von der Burg auf dem Berg ins Tal verlagert.

Pfarrkirche St. Vitus

Schon bald nach der Zerstörung der Burg wird 1499 die Pfarrkirche in ihrer heutigen Bausubstanz konsekriert. Dies geschieht unter dem Augsburger Johannes von Adramyt (Titularbischof).

Die Pfarrkirche, dem Hl. Vitus geweiht, ist die besondere Zierde des Dorfes. Sie liegt ungefähr in der Ortsmitte und ist von einem ummauerten Friedhof umgeben. Ein besonderes Kleinod der Kirche ist die spätgotische Madonna, eine hervorragende Schnitzarbeit, die laut Überlieferung aus der Burgkapelle auf dem Wolfsberg stammen soll. 1760 wird die Pfarrkirche mit herrlichen Stuckverzierungen und hervorragenden Fresken des Augsburger Malers Josef Christ barockisiert. Bis 1630 wurde die Herrschaft Steinekirch durch eigene Vögte verwaltet und danach mit dem Obervogtei-und Pflegeamt Dinkelscherben vereinigt. Über die Zeit des Dreißigjährigen Krieges sind kaum Aufzeichnungen vorhanden, doch dürfte die im Raum Zusmarshausen/Horgau stattgefundene letzte Schlacht dieses Kriegesan den Dorfeinwohnern Steinekirchs sicher nicht schmerzlos vorübergegangen sein.

Bis zum Einzug Napoleons in Bayern war Steinekirch immer noch im Besitz des Domkapitels Augsburg. Doch während des zweiten Koalitionskriegs verloren die weltlichen deutschen Fürsten die linksrheinischen Gebiete. Als Entschädigung wurden sie mit geistlichen Besitzungen bedacht. So kam Steinekirch an das Kurfürstentum und spätere Königreich Bayern. Für die Bewohner ergaben sich jedoch dadurch keine besonderen Verbesserungen. Sie waren weiterhin rechtlich, sozial und wirtschaftlich von ihrem Grundherrn abhängig und blieben Untertanen mit vielen Pflichten und wenigen Rechten.

Einen kleinen Fortschritt brachte 1818 das Gemeinde-Edikt, das die Wahl von Organen zur Selbstverwaltung und die Gemeindegrenzen festlegte. Die Gemeindeordung von 1869 brachte schließlich das Selbstverwaltungsrecht. Juristisch war Steinekirch 1803 dem neu entstanden Landgericht Zusmarshausen zugeteilt worden, und als 1862 das Bezirksamt Zusmarshausen gegründet wurde, umfaßte es auch Steinekirch. Nach dessen Auflösung im Jahre 1929 kam Steinekirch zum Bezirksamt Augsburg, das seit 1938 die Bezeichnung “Landkreis Augsburg” führt.

Die Elmischwangmühle, 2,5 km südlich von Steinekirch gelegen, gehörte bis 1855 zur Gemeinde und wurde am 6. Dezember 1855 in einer Abstimmung der Nachbargemeinde Fleinhausen zugeteilt.

Zum Ensemble um die Pfarrkirche gehört auch das 1792 im Empire-Stil erbaute Pfarrhaus, welches, erst in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts renoviert wurde, das Ortsbild verschönert. Oberhalb der Kirche steht das 1909 erbaute Schulhaus. Dieses dient, nachdem die Schüler nun zentral in Zusmarshausen beschult werden, dem Schützenverein und anderen Vereinen als Heimstatt.

Das Pfarrhaus Steinekirch

Die alte Schule Steinekirch

1894 wird die Freiwillige Feuerwehr gegründet, 1899 der Schützenverein Steinekirch. 1902 wird auf Anregung des damaligen Ortspfarrers H.H.Stöckle eine Wassergenossenschaft gegründet und eine örtliche Wasserleitung gebaut. Sie ersetzte die bis dahin üblichen Hausbrunnen mit allen möglichen Gefahren der Verunreinigung des Trinkwassers.

Die beiden Weltkriege fordern unter den Dorfbewohnern zahlreiche Opfer, lassen jedoch durch Evakuierte und Heimatvertriebene die Einwohnerzahl kurzfristig auf 600 ansteigen.

Am 26. April 1945, wenige Tage vor Beendigung des 2. Weltkrieges, marschieren die alliierten Truppen in Steinekirch ein. Eine “neue” Zeit beginnt, die alle bis dahin gültigen Maßstäbe und Strukturen kräftig durcheinanderwirbelt. Die Nachkriegszeit verändert den Ort nachhaltig. Am Ortsrand entstehen Siedlungen und die Häuser aus der Vorkriegszeit werden bis auf wenige durch neue ersetzt. Ebenso werden die Straßen asphaltiert und Gehwege gebaut.

Zum 1. Oktober 1976 erfolgt die Auflösung der selbständigen Gemeinde Steinekirch und der verwaltungsmäßige Übergang zu einem Ortsteil des Marktes Zusmarshausen.

(aus: Festschrift zum 100-jährigen Gründungsfest des Schützenvereins”1899″ Steinekirch e.V. , Autor: Karl Katzenschwanz

Das Wappen

Bei weitem nicht so alt wie der Ort, ist das heutige Wappen von Steinekirch. Erst seit dem Jahre 1963 führt Steinekirch ein eigenes Gemeindewappen (jetzt Ortsteilwappen). Es vereinigt in sich folgende Symbole:

Die “steinerne Kirche” als redendes Bild wurde aus dem Siegel der einstigen Ruralgemeinde (rural = ländlich, bäuerlich) des 19. Jahrhunderts übernommen.

Der schreitende Wolf stammt aus dem Wappen der Fraße von Wolfsberg, die auf dem Wolfsberg ihre Burg hatten und ein sehr angesehenes Rittergeschlecht waren.

Die Farben rot/rilber erinnern an die Farben des einstigen Hochstifts Augsburg, als Landesherr.

Die Beschreibung lautet: In Rot über einer aus dem unteren Schildrand wachsenden silbernen Kirche ein schreitender silberner Wolf.

Steinekirch besitzt auch eine Gemeinde(Ortsteil-)fahne. Sie ist dreistreifig in den Farben Weiß-Rot-Weiß und trägt im Fahnenkopf auf weißem Grund das Gemeindewappen.

Website
Wappen von Steinekirch

(aus: “Die Geschichte des Ortes Steinekirchs und seiner Bewohner”, Friedrich Beck und Thomas Herrmann.)

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